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Groningen 2008

Frohes Neues Jahr!

 

Da ich bekanntlich nicht der große Telefonierer bin, wünsche ich Euch auf diesem Wege - etwas verspätet (wie immer, aber dafür gibt es anschließend ausführlich und lückenlos den objektiven Groningen-Bericht: also besser eine halbe Stunde Lesezeit einplanen, die Schachspieler zwei volle Stunden) - ein glückliches und interessantes 2009!

(Marcus Dehn, 04.01.2009)

Post-Open Düsseldorf 2008

Hier der Kurzbericht zur ersten Runde von Holger:

"Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Post Open.

1. Runde Auslosung Brett 3 auf der Bühne gegen Fide-Meister Balduan (DWZ 2290) , Solingen, mit Schwarz. Ich dachte, oh scheiße, aber jetzt reiß Dich zusammen.

Er spielt mit Weiß d4, ich Königsindisch. Im 6. Zug Le3, habe ich nie gelernt, das spielt ja keiner. Also was ich noch in Erinnerung hatte Sg4, Lg5, h6 Lh4 und g5 Lg3 , dann habe ich mich für e5 entschlossen (laut Database die 2. Partie mit diesem Zug). Das hat meinen Fide-Meister wohl voll aus dem Konzept gebracht. Und jetzt spiele ich laut Analyse von Fritz 11 vom 10 Zug an bis zum 23 Zug den jeweils besten Zug, den Fritz auch findet.

Der FM macht ein paar Ungenauigkeiten und im 23 Zug biete ich ihm Remis an. Das Remisangebot kostet ihn 10 Mintuen. Holger Zeit 45 Minuten FM 25 Minuten. Stellung laut Fritz Holger + 1,04

Er willigt ein. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen."

(td, 28.12.2008)

Sparkassencup Neukirchen

Beim Sparkassencup in Neukirchen ging es im Schnellschachmodus über 9 Runden Schweizer System richtig zur Sache. Das Feld umfasste 43 Teilnehmer, mit den IM Podzielny und Zaitsev sowie WGM Zoya Schleining waren einige echte Hochkaräter am Start.

Die Spielbedingungen in den Räumlichkeiten der Sparkasse sowie die Verpflegung waren vorbildlich und eine Neuauflage wurde bei der Siegerehrung bereits angekündigt. Der Dank der Schachgemeinde gilt dem Organisationsteam um Andreas Bettray und Carsten Günner.

Aus Wesel nahmen Krzysztof Szczepanski, Mickey Lucaßen und ich teil. Wir hatten alle unseren Spaß und feierten auch einige schöne Erfolge. Herauszuheben ist dabei Mickey, der in seiner Ratinggruppe den ersten Platz erreichte und dafür 40 Euro Preisgeld gewann. Aber auch das Remis von Krzysztof gegen WGM Schleining war ein echter Hammer.

Die Einzelergebnisse sind auf der Seite des Ausrichters veröffentlicht:

(td, 09.11.2008)

Bad Harzburg Open

Hallo Schach-Fans,

turbulente zwei Turniere liegen hinter mir. Ich habe Euch meine Partien der letzten 7 Runden angehängt, jede für sich spektakulär. Insgesamt kann ich mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden sein, gerade wenn man die letzten 3 Runden verliert. Aber wenn man den Turnierverlauf sich näher anschaut, wird es vielleicht verständlicher. Inhaltlich bin ich mit meiner Partieanlage völlig einverstanden, und kann relativ gelassen in die Zukunft schauen, was Eröffnungen angeht. Einzige Hürde: die Zeit. Stärkere Spieler ab FM sehen jede Turnierpartie immer auch als "größere Blitzpartie", was mich einige halbe Punkte kostete.

Kurzer Ereignisbericht (nichts für schwache Nerven, also bitte angeschnallt weiterlesen) der Runden 3-9:

Runde 3)

Die ersten zwei Spiele relativ problemlos gegen nominell schwächere Gegner gewonnen, so ging es gleich mit den schwarzen Steinen gegen den Top-Favoriten GM Lev Gutman. Überraschend gut aufgebaut kam ich aus der Eröffnung raus, und dachte mir nach 26 Zügen: "alles klar, soll er mir mal zeigen, wie man das gewinnt." Nach 33 Zügen bot ich remis, was er ablehnte. Klar, ich habe 350 ELO-Punkte weniger (das ist schon wie Bayern München gegen Eintracht Braunschweig; da wird Bayern niemals mit einem Unentschieden einverstanden sein), aber meine Stellung gefiel mir. Und nach 40 Zügen konnte ich sogar über Gewinnstrategien nachdenken, da er praktisch mit einer Figur weniger (eingemauerter Läufer) spielte! Nach der Partie meinte Gutman, dass, wenn überhaupt, nur Schwarz gewinnen kann (Stellung nach 40 Zügen)! Auch die Computer-Analyse ergab: 0:00 (also =) selbst für die Stellung nach 71 Zügen (s.u.). Da enden meine Aufzeichnungen, weil ich dann nur noch 5 Minuten für den Rest der Partie hatte. Gutmann ca. 15 Minuten Restzeit, was reichte, um mich ausreichend zu verwirren, dass ich irgendwann die Türme tauschte und verlor, weil Läuferopfer übersehen. Schade, aber immerhin richtig gut mitgespielt, für einen Amateur gegen einen Profi.

Während der Partie gab es einen tragischen Zwischenfall: Ich befand mich also gerade im Denkprozess für 47.-c3, als plötzlich ein Attentat passierte, ein Attentat des Schicksals! Ich hörte, wie jemand hart auf den Boden aufschlug. 3 Meter neben mir lag Gerald Wiege, es waren sofort Helfer zur Stelle, der Notarzt wurde alamiert. Meine Vermutung war ein epileptischer Anfall, aber relativ schnell war schnell klar, daß etwas anderes passiert sein mußte, denn er kam überhaupt nicht mehr zu sich. Das Drama nahm seinen Lauf: Eine Frau begann mit einer Herzrythmus-Massage, ein anderer beatmete Mund-zu Mund.

Gutman nahm null Anteilnahme am Geschehen und spielte. Alle weitere Partien wurden (von den Spielern, nicht von der Turnierleitung) verständlicherweise unterbrochen, nur Gutman wollte weiterspielen. Gutman-Zitat (als die Notärzte mit ihrer Arbeit begannen): "Kein Problem, wir stören doch nicht." Und spielte bis zum 52. Zug, zwei Notärzte und 3 bis 4 Sanitäter kämpften um das Leben des Schachfreundes. Erst der Schiedsrichter konnte ihm klarmachen, daß es direkt neben seinem Schachbrett um Leben und Tod geht. Ich sagte ihm deutlich, daß wir die Partie unterbrechen, und irgendwann weiterspielen werden. Widerwillig akzeptierte er, schlug aber noch vor, im Nebenraum weiterzuspielen. Ein Funktionär meinte zu mir, daß er sich für den Ausschluß Gutmans vom Turnier einsetzen werde. Während der Rettungsphase, die mindestens eine Stunde andauerte, sagte er Gutman seine Meinung, daß er als Großmeister auch Vorbild sein müßte ..., und :"Sie sind das letzte!". Ich war dem Funktionär dankbar dafür. Der Schiri meinte aber, daß es dazu keine Regel gibt, und ein Spieler eine Partie nicht unterbrechen muss.

Die Sanitäter und Ärzte bauten eine mobile Intensivstation auf, taten alles, was sie konnten. Immer wieder waren sie am Rande der Verzweiflung, weil keine Stabilität eintrat. Ich betete, daß er es schaffen würde. Irgendwann eine kleine Erleichterung: er atmet! So wurde er auf die Intensivstation Goslar gebracht, wo er wohl immer noch im (künstlichen) Koma liegt, aber immerhin mittlerweile außer Lebensgefahr ist.

Irgendwann wurde also weitergespielt, und ich hielt erstaunlicherweise das Gleichgewicht auf dem Brett. Leider zog er 65.Tg5 (auf 65.Te5 hält f7-f5 wohl leicht das remis), und dann habe ich es sehr schwer bei weniger Bedenkzeit. In den letzten Minuten der Partie hörte ich aus dem Off den Notarzt, der nochmal zurückkam und sich bedankte, daß sofort geholfen wurde, "sonst wäre er mit Sicherheit gestorben". Was war überhaupt passiert?

Gerald Wiege, 50 Jahre, ein sehr ruhiger Typ, hat wohl bekanntermaßen Bluthochdruck und früher irgendein Herzproblem mal gehabt. Minuten vor dem Zusammenbruch bekam ich am Rande mit, wie er am Nebenbrett in einem Zeitnotduell seine Partie auf Zeit gewann und damit 3 Punkte aus drei Spielen hatte. Er soll direkt nach der Partie nicht erleichtert gewirkt haben, sondern eher cholerisch auf Anmerkungen zur Partie reagiert haben, was auf eine weiterhin riesige Erhöhung des Blutdrucks hinweist. Dann ist er ca. 5 Meter gelaufen und zusammengebrochen. Diagnose: Herzinfarkt (Innenkammer).

Für mich nach einem solchen Erlebnis auch klar, daß ich meinen Blutdruck checken lassen werde, und überhaupt gesünder leben möchte und muß.

Runde 4)

Mit Weiß gegen Schindler (2275 ELO). Da war bestimmt mehr drin, z.B. 46.Ta6: oder 50.Ke4:.

Runde 5)

Mit Schwarz gegen das Jungtalent Alexander Donchenko, 10 Jahre! Nach 20.Sd7: sollte Weiß besser stehen, und kaum noch Verlustchancen haben. Aber er ließ sich übertöpeln und stellte einen Bauern und damit die Partie ein. Jetzt schon klar: dieser Junge wird irgendwann Großmeister. Sein Vater, der 68jährige (!) sympathische Internationale Meister Anatoli Donchenko (gegen ihn spielte ich 2000 in Budapest remis) tourt mit seinem Sohn und seiner Frau ab und zu von Turnier zu Turnier, was dem Kleinen wohl gut gefällt. Ist ebenfalls ein sympathischer, nicht verzogener, Bengel.

Runde 6)

Unter den Top10, kam dieser Runde schon eine vorentscheidende Bedeutung zu. Ich hatte Weiß gegen den zähen Holländer Severens. Sehr gut kam ich aus der Eröffnung heraus, und konnte nach 23 Zügen voll zufrieden sein. Aber mein Hauptproblem ist, eine gewonnene Stellung zu gewinnen. Dieser Erkenntnis bewußt, kniete ich mich voll in die Partie, verließ das Brett nur ganz selten und kam gut mit der Bedenkzeit zurecht. Das Turmendspiel muss doch irgendwie gewonnen sein. Ich sah eine Gewinnvariante bei der Vorberechnung von 54.Tb4, die leider keine war, denn ich hatte nach meinem Plan 60.d7 Kd6 61.c7 Tf8+ nebst Kd7: schlicht übersehen. Also das war 3/4 - 1/4. Leider gibt es dieses Ergebnis nicht.

Runde 7)

Die nächste excellente Chance, sich oben in der Tabelle festzusetzen. Mit Weiß gegen den 25jährigen Tonndorf (ELO 2220). Auch hier sollten 6 Stunden Spielzeit die Zuschauer erfreuen. Natürlich muß ich mehr aus der Eröffnung herausholen wegen 2.-f6?!. Aber das Endspiel nach 20 Zügen gefiel mir ebenfalls. In der Folge spielte mein Gegner sehr sehr schnell, wollte auch unbedingt gewinnen. So entstand nach 51 Zügen ein unübersichtlicher Stellungstyp T+S gegen T+S. Müßte besser für Weiß sein, aber unberechenbar. Bei wenig Zeit muß ich einfach 61.Te3+ spielen mit remis, aber da sah ich auch Gewinnvarianten für mich. Viel zu risikoreich, doch Gegner griff mit 66.- Sh3 ins Klo (66.-Se4+). Auch die Stellung nach 74 Zügen hielt ich für vorteilhaft, da Schwarz kein Schachgebot mehr hat, aber 74.-Dg6 war sehr unangenehm. Dann entstand die Endstellung, 2 Minuten für mich, 15 Minuten für ihn; Dame + Springer gegen Dame. Ist vermutlich gewonnen für ihn, aber das muß er erst mal schaffen in 50 Zügen. So schaute ich in die Zuschauer und fragte, ob jemand mitschreiben würde. "Ja, der Gegner schreibt doch mit" - ich antwortete - zwischendurch zog mein Gegner immer wieder - "der Gegner kann irgendwas aufschreiben, wo ist denn hier ein Schiedsrichter?". Von der Turnierleitung war übrigens niemand zu sehen, und der Schiri war bei der zweiten noch ausstehenden Partie, ca. 20 Meter entfernt! Absoluter Mist, daß man sich darum auch noch selbst kümmern muß. Irgendwann bemerkte mich der Schiri, und daß er sich aufteilen muß, und setzte sich in Bewegung. Mein Gegner wartete nicht, bis er da war, sondern zog - als ich noch Blickkontakt mit dem Schiri hatte. Ich zog direkt, leider sofort die Dame eingestellt! Zu nervenschwach, und zu langsam, das ist das Resumee für diese Partie und für das Turnier. Damit war der erreichbare zweite Platz in weiter Ferne und das Turnier war für mich gelaufen. Mit zwei Niederlagen bzw. drei in Folge wollte ich mich allerdings nicht verabschieden.

Runde 8)

Mit Schwarz gegen ein 15jähriges Jungtalent: Katarina Wild, noch 1900 ELO. Völlig demotiviert und ohne Ehrgeiz spulte ich die ersten Züge runter, und mußte typischerweise gleich mit 8.Lc8-e6 und 10.Le6-c8 zwei Züge verschenken. Sie spielte die Eröffnung äußerst geschickt und unangenehm. Für mich klar: Ohne d2-d4 zukünfig kein f7-f5! Auf 1.c4 vermutlich 1.-e5 der beste Zug. Insgesamt muß ich sagen, daß ich gerade in den letzten beiden Partien einige Springerzüge einfach nicht gesehen habe, z.B. 34.-Sd3! oder 36.Sf5!. 36.Se4? war natürlich ein Bock in Zeitnot. Jedenfalls halbwegs ins (günstigere) Endspiel gerettet, mit 29.T8f7 auf Gewinn gespielt, und die korrekte Quittung bekommen.

Runde 9)

Mein Gegner meinte nach der Partie, daß er nach 24.Sg6: sofort aufgegeben hätte! Auch 26.g3 hätte ihn demoralisiert. 34.-Se4 dann nicht gesehen, aber nach Td1 ist die Partie tatsächlich sofort verloren. Typische Restrundenniederlage, unwichtig.

 

Grüße, Marcus

(20.10.2008)

Bezirksblitzmannschaftsmeisterschaft

Neuer Blitzmannschaftsmeister des Schachbezirks Kreis Wesel wurde der SV Dinslaken. Mit FM Sielecki, IM Kern, Hamann und Ollesch war die Mannschaft erstklassig besetzt und gewann alle Kämpfe. Vizemeister wurde Turm Lintfort.

Der SV Wesel erkämpfte sich in der Aufstellung Dimmek, Dickmann, Kupinski, Lucaßen, Szczepanski aufgrund der besseren Brettpunkte hauchdünn vor dem punktgleichen TV Mehrhoog den dritten Platz, der für die Qualifikation zur Niederrheinmeisterschaft ausreichte. Dinslaken II und Xanten landeten auf den Plätzen 5 und 6.

(td, 18.10.2008)

Voerder Stadtmeisterschaft

Die Offene Voerder Stadtmeisterschaft wurde vom Schachverein Turm Spellen in der örtlichen Bibliothek hervorragend ausgerichtet.

Das Turnier war mit 19 Teilnehmern, davon 3 über DWZ 2000, recht gut besetzt. Nach 7 Runden Schweizer System im Schnellschachmodus setzten sich am Ende die Favoriten durch.

Es gewann Titelverteidiger Jurij Vasiljew aus Moers vor dem Oberhausener Martin Limberg (beide 6 Punkte) und Thomas Dickmann (5). Erfreulich aus Weseler Sicht war auch der starke Auftritt von Krzysztof Szczepanski, der mit 4,5 Punkten einen hervorragenden 5. Platz erzielte. Für Mirko Kupinski lief es dagegen gar nicht gut. Durch eine schlechten Start verunsichert blieb er weit unter seinen Möglichkeiten und landete auf einem enttäuschenden 15. Platz.

(td, 06.09.2008)

Simultan mit Elisabeth Pähtz

Das unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp durchgeführte und von Volksbank Rhein-Lippe gesponsorte Simultanturnier mit Großmeisterin Elisabeth Pähtz geriet zu einem vollen Erfolg. Die im Vorfeld geleistete Arbeit des Organisationsteams um Vereinschef Ulrich Dimmek verdient ein dickes Lob und Leo’s Sportcenter erwies sich einmal mehr als ein guter Veranstaltungsort.

Elisabeth Pähtz war als Star der Veranstaltung eine ausgezeichnete Wahl und eroberte mit ihrem sympathischen Auftreten die Herzen der Weseler Schachfans im Sturm. Trotz des sportlichen Wettstreits wurde so manches Mal gelacht und es stand eindeutig die Freude am Spiel im Vordergrund. Die Veranstaltung wird für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis bleiben.

Elisabeth Pähtz trägt den Titel eines Internationalen Meisters und ist Großmeister der Frauen. Sie ist mit einer aktuellen Elo-Zahl von 2481 die stärkste deutsche Schachspielerin und belegt zurzeit Platz 21 der Frauen-Weltrangliste. Größter sportlicher Erfolg der zierlichen 23-jährigen Erfurterin ist der zweimalige Gewinn der Juniorenweltmeisterschaft in den Jahren 2002 (Altersklasse U18) und 2005 (U20). Seit Januar 2006 gehört sie der Sportförderkompanie der Bundeswehr an.

In Wesel überzeugte Elisabeth Pähtz durch kompromissloses und mutiges Angriffsspiel. 36 Gegner aus Wesel, Mehrhoog, Hamminkeln, Hünxe und Bruckhausen wehrten sich nach Kräften gegen ihre spielerische Übermacht, und sie taten dies nicht ganz ohne Erfolg. Am Ende der Veranstaltung hatte die Großmeisterin 22 Partien gewonnen, musste aber auch 4 Niederlagen quittieren. 10 weitere Vereinsspieler erzielten ein Remis.

Auf Amateurseite gewannen Ulrich Dimmek, Sebastian Kohl, Philipp Neuhaus (alle Wesel) sowie Behnam Kamal aus Hünxe. Für die Nachwuchstalente Sebastian und Philipp vielleicht noch einmal ein besonderer Motivationsschub.

Zu einem Remis kamen die Schachfreunde Schütz, Schleich, Trost, Dickmann, Plischke und Brajkovic (alle Wesel), sowie Drewski (Mehrhoog), Kaiser (Bruckhausen), ten Huf (Hünxe) und Reßing (Hamminkeln).

(td, 18.08.2008)

Bericht vom 7. Deutschen Senioren-Derby

26.3. – 30.3.2008 in Wesel-Undeloh

40 nicht mehr ganz frische Herren des Jahrgangs 1948 (= Eintritt ins offizielle Schach-Seniorenalter) mit DWZ zwischen 1300 und 2120 trafen sich im stimmungsvollen Gasthof "Heidelust" des weltabgeschiedenen Örtchens "Wesel" mitten in der Lüneburger Heide zu einem beschaulichen und zugleich spannendem Schachturnier: 2 Partien pro Tag mit 90 min / 40 Züge + 30 min, so dass man mittags und vor allem abends beim Bier genügend Zeit hatte, über die Partien, die Gegner und Gott und die Welt zu sinnieren. Ins Leben gerufen und glänzend organisiert wurde das Ganze vom jetzt 79jährigen Seniorenwart des DSB, Klaus Gohde ( Tischlampe + Landeswimpel + Pralinè an jedem Brett, nachmittags Obstbuffet, später komplettes Turnierbulletin, Einzelzimmer 17 € mit Frühstück ).

Zu meinen schachlichen (Misse-)Taten: Nach einem leichten Sieg in der 1. Runde konnte ich einen um 300 DWZ-Punkte Besseren besiegen – trotz frühem Damentausch und obwohl ich die gewonnene Stellung kurz vor Schluss eigentlich noch weggeschmissen hatte ( s. Partie ). Es folgte eine glatte 0 gegen den nächsten 2000er (späterer 2.) und 0,5 gegen einen 1800er, danach eine ziemliche Katastrophe: eine grausame Verlustpartie gegen einen anfangs auch noch schlecht spielenden 1690er Bayern. Unter dem eigenem Erwartungsdruck und dem der "Weseler" Zuschauer, die mich Weseler unterstützten, wählte ich eine gutaussehende, aber objektiv schlechte Abwicklung und statt nun zurückzurudern, setzte ich noch scheinbar "aktive" Züge hinterher, eh' ich merkte, dass ich auf Verlust stand. – In der Mittagspause sinnierte ich über meine vor allem psychologischen Fehler und Schwächen und konnte dann in den letzten 2 Runden 2 sichere Schwarzsiege gegen DWZ 1477 bzw. 1758 einfahren ( s. auch Schach-Aufgabe ). Das machte insgesamt 4,5 aus 7 und den 8. Platz = 30 € Preisgeld. Mit meiner DWZ 1770 war ich damit Bester aller unter 2000 und erhielt noch einen Rating-Buchpreis, so dass ich das Startgeld von 45 € ungefähr wieder raushatte.

Turniersieger wurde F. Dushatskiy aus Hockenheim mit 6/7.

Fazit: ich kann nur jedem empfehlen, solche längeren auswärtigenTurniere mitzuspielen. Man lernt viel über sich selbst und von anderen und unterhält sich bestens.

(Berthold Plischke, 30.07.2008)

4. Mehrhooger Tandemnacht

Bei der 4. Mehrhooger Tandemnacht trat mit Westermann/Hartmann erstmals ein Team aus Kamp-Lintfort an. Schachlich sicherlich die stärkste Mannschaft, aber das einheimische Duo Mattern/Held ließ sich nicht beeindrucken und nutzte die größere Tandem-Erfahrung zu einem souveränen Sieg. Uli und ich landeten punktgleich mit den Lintfortern auf Platz drei.

(td, 21.05.2008)

Simultan mit GM Dr. Helmut Pfleger

Am 27.3. 2008 spielte Dr. Helmut Pfleger in der Kulturhalle in Neukirchen Vluyn gegen knapp 30 Spieler des Kreises Wesel Simultan. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Die Kulturhalle bot ideale Rahmenbedingungen und ein Schachabend mit Dr. Pfleger ist sowieso ein besonderes Erlebnis. Kaum einer versteht es wie der aus Rundfunk und Fernsehen bekannte Großmeister, die Geheimnisse des Schachsports einem breiteren Publikum zu vermitteln. Nach der Erläuterung einiger praktischer Aufgaben aus der Großmeisterpraxis wurde dann Simultan gespielt. Aus unserem Verein nahmen Ingo Schilberg und Mirko Kupinski teil. Ingo erreichte ein Remis, Mirko musste sich dem Großmeister geschlagen geben.

(td, 29.03.2008)

Vereinsinternes Blitzturnier "Just For Fun 2008"

Das vereinsinterne Blitzturnier am 25. Januar gewann unter 13 Teilnehmern Thomas Dickmann (11,5/12) vor Ulrich Dimmek (10,5). Platz 3 ging nach Stichkampf an Mirko Kupinski (8,5) vor dem punktgleichen Christian Schumann. Dahinter folgten Ingo Schilberg, Karl Trueson (beide 7,5), Krzysztof Szczepanski (5,5), Mickey Lukaßen, Ivan Brajovic (beide 4,5), Benedikt Schütz, Matthias Trost (beide 4), Waldemar Gräb (1,5) und Jan Werk (0).

Der Sieger ließ lediglich ein Remis durch Dauerschach gegen Waldemar Gräb zu. Mirko und Christian ließen mit Ingo und Karl immerhin zwei Mitfavoriten hinter sich und zeigten, dass sie oben mitspielen können.

(td, 26.01.2008)

20. Internationales Schnellschachturnier Straelen

Volksbank-Cup 2008 - Jubiläums-Schnellschachturnier

Großer Erfolg für den SV Wesel beim Straelener Jubiläumsturnier. Mit 260 Teilnehmern war das Turnier erneut ausgezeichnet besucht und die 17 Weseler Teilnehmer schlugen sich prächtig.

Unsere herausragenden Akteure waren Mirko Kupinski, der die C-Klasse gewinnen konnte, und Erwin Rudi der das Turnier in der Altersklasse U10 gewann.

Unter die Top-Ten in ihren Gruppen schafften es weiterhin Thomas Dickmann (A-Klasse), Krzysztof Szczepanski, Manuel Heirich (beide C-Klasse), Moritz Adler (E-Klasse), Helmut Brehme (Senioren) und Jan Hörnemann (U10).

In der Teamwertung belegten wir hinter dem OSC Rheinhausen den zweiten Rang und gewannen 200 Euro für die Vereinskasse.

In der A-Klasse siegte Martin Spitzer (PSV Duisburg) vor Ololi Alkhazashvili (Turm Krefeld) und Guido Heisel (PSV Duisburg). Ich konnte in der ersten Runde den späteren Turniersieger schlagen, verlor nur gegen FM Reiner Odendahl und erspielte einen gemessen an der Gegnerschaft ausgezeichneten 10. Platz.

Alle Tabellen gibt es auf der Seite des Ausrichters.

(td, 06.01.2008)

Bezirksmeisterschaften

Bezirksblitzeinzelmeisterschaft

Bei der in Moers ausgetragenen Bezirksblitzeinzelmeisterschaft gab es für die Weseler Teilnehmer nichts zu gewinnen. Unter 12 Teilnehmern siegte Johannes Westermann (Turm Lintfort) mit 18,5 Punkten vor Benjamin Held (TV Mehrhoog, 18) und Ralf Vennhoff (Turm Lintfort, 17).

Ulrich Dimmek, Jürgen Weischenberg, Mirko Kupinski und Oliver Henrichs landeten alle in der unteren Tabellenhälfte.

Jugend-Tandem-Meisterschaft

Die parallel zum Blitzturnier ausgetragene Jugend-Bezirksmeisterschaft im Tandem gewann Wesel I (Kohl, Schütz) vor Moers (F. Zahn, Plückhahn) und Wesel II (Braun, Ebbers).

(td, 11.06.2007)

3. Mehrhooger Tandemnacht

Uli und ich werden offenbar langsam alt. Nach den Plätzen 1 und 2 in den Vorjahren reichte es dieses Mal nur zu Rang 3 in der Endabrechnung, was aber letztlich auch ganz egal war, ging es doch in erster Linie um den Spaß und die Pflege guter nachbarschaftlicher Beziehungen. So gesehen war die Sache ein voller Erfolg. Schade nur, dass außer Wesel keine weiteren Gäste-Teams antraten.

Sieger wurden Mattern/Drewski vor Keurntjes/Sanders. Im nächsten Jahr treten wir natürlich wieder an. Vielleicht schaffen wir dann Platz 4?

(td, 08.04.2007)

Groningen 2006

Das A-Turnier, an dem Kai-Uwe Schiffer (PSV Duisburg, Nr.3 der Rangliste) und ich (20. der Startliste) als einzige deutsche teilnahmen, war in etwa so stark besetzt wie sonst:

2 IM, 4 FM, 58 Spieler, alle über 1800 ELO. Der Modus war wieder 100 Min. für die gesamte Partie + 30 sec. pro Zug, mit dem ich mich nicht recht anfreunden kann, da die Partien doch eher den Charakter einer Schnellschachpartie haben. Der 40.Zug spielt nun überhaupt keine Rolle mehr, es fehlt einfach die Zigarettenpause nach überstandener Zeitnotphase, weil man hier aus einer „Zeitnotphase“ in der Regel niemals mehr rauskommt!

Nach schwachem Start hatten wir uns nach 6 Runden halbwegs eingespielt und gute Chancen auf Plätze ganz oben. Die Situation war ähnlich wie im letzten Jahr: da hatte Kai zum gleichen Zeitpunkt 5 anstatt wie nun 4,5 Punkte, spielte die letzten 3 Runden jeweils remis und wurde Vierter. Mit 7 Punkten aus 9, die selbst ich (4 Punkte aus 6, wie 2005) noch theoretisch erreichen konnte, wäre man mindestens Dritter. Mit 6,5 Punkten ist man üblicherweise unter den ersten Vieren, sogar 6 Punkte reichen zu einem kleinen Preis (Platz 4-10). Das liegt an der relativ geringen Teilnehmerzahl bei 9 Runden und an der Ausgeglichenheit des Feldes.

Am vorletzten Tag des Turniers gab es also die entscheidende Doppelrunde. Mit Schwarz wähle ich 1.-b6 gegen FM De Jong. Vermutlich die falsche psychologische Entscheidung, denn der Gegner ist besser vorbereitet, erreicht bald einen großen Zeitvorsprung. Laut Buch ist die Eröffnung für Schwarz bis zum 8.Zug okay, aber ich weiche ab (8.-d3, um zukünftig den Druck gegen c7 nicht haben zu müssen, dafür wird dann d7 in manchen Varianten schwach), und komme leider nie mehr so richtig ins Spiel, obwohl ich nach 13 Zügen kein so schlechtes Gefühl hatte; gemäß Fritz ist die Stellung bereits nach 18 Zügen verloren. De Jong sagte mir nach der Partie, dass er die Partien von GM Blatny kennen würde. So schreibt GM Bauer in seinem Buch bzgl. einer Partie Baklan-Blatny, die ich nicht mehr richtig in Erinnerung hatte, zur gespielten Variante (1.e4 b6 2.d4 Lb7 3.Ld3 Sf6 4.De2 Sc6 5.c3 e5 6.Sf3 ed4:) : „Spielbar, z.B. 7.e5 Sd5 8.Le4 Sde7 9.cd4: d5 10.ed6: Dd6: 11.0-0 0-0-0 12.Sc3 f5 13.Sb5 De6 14.Sa7:+ Kb8 15.Sc6:+ Sc6: 16.Ld3 De2: 17.Le2: Sd4: 18.Sd4: Td4: mit Ausgleich“?! Da gefiele mir aber der entfernte weiße Freibauer sowie meine Schwäche auf c7 ganz und gar nicht!

Kai dagegen behandelt seine Eröffnung ganz hervorragend gegen den späteren Turniersieger van Oosterom, findet aber im Mittelspiel nicht den richtigen Plan und kommt im Endspiel nicht nur in Zeitbedrängnis und kann ebenfalls aufgeben!

Anstatt nun zur zweiten Partie des Tages mit der Einstellung ans Brett zu gehen: zwei Siege aus den letzten beiden Runden müssen nun unbedingt her, also bitte „volle Konzentration!“, macht sich eher Depression breit: ich wieder mit Schwarz und haargenau dieselbe Variante auf dem Brett. Gegner spielt die ersten 6 Züge in insgesamt 10 Sekunden.  Nun Hauptvariante spielend, versäume ich, die a-Linie geschlossen zu halten bzw. sollte besser gar nicht rochieren, und gehe unter. GM Bauer empfiehlt: „6.-d6 ist solider als 6.-ed4:; man könnte folgende Position anstreben: 7.0-0 Sd7 8.La6 Dc8 9.Lb7: Db7: 10.a4 g6 11.d5 Se7 12.a5 Lg7  Schwarz steht hier OK“. Auf  7.Sbd2 hätte ich vermutlich mit 7.-ed4: 8.cd4: Sb4 9.Lb1 La6 10.Sc4 Le7 11.a3 d5 kontern sollen.

Kai-Uwe kann sich auch nicht mehr richtig konzentrieren, spielt mit Schwarz gegen einen unsympathischen Gegner ideenlos und verliert!

Das wars dann schon, am Ende wird Kai 10.-15. und ich 16.-26., sicherlich eine der schlechtesten Platzierungen der letzten Jahre! Persönliche Bilanz: mit Weiß keine verloren, ganz okay - aber mit Schwarz +1 =0 -3 ! Als Überraschungseffekt ist 1.-b6 sicherlich nicht schlecht, aber man sollte generell noch ein paar andere Eröffnungen auf Lager haben.

Erfreulicher erging es Marc Schlette im Mini-Turnier (5 Runden). Er spielte groß auf, und wurde Zweiter von 39 Spielern!

(Marcus Dehn, 21.01.2007)

Zwei Berichte vom 17. Gocher Open 2006

Bericht von Marcus Dehn

Insgesamt war das Gocher Open 06 diesmal schwächer besetzt als bei früheren Turnieren. 2 IM, 1 FM, 84 Teilnehmer. Vom SV Wesel Christoph Krebel als 22. und ich als 14. der Startrangliste mit dabei. Außerdem traf ich gleich einen alten Bekannten und ehemaligen Mitspieler vom Jugendteam des SV Wesel, Jörg Schorr (mehrfacher Jgd.-Vereinsmeister + Sen.-Stadtmeister 1979 u. 1983 – mittlerweile SK Düsseldorf, ELO 2030) ! – in Goch war er nicht so riesig in Form : schließlich Platz 39. Kai-Uwe Schiffer vom PSV Duisburg hatte diesmal keine Lust Schach zu spielen, kam aber zu Besuch, um uns kräftig beim nächtlichen Feiern zu unterstützen – und auch Martin Schmitt, Marc Schlette sowie Martin Weiter tauchten für ein, zwei Abende auf. Zum Turnier hingefahren bin ich wieder mit Adi Reitmaier, der in der Nähe von Clausthal wohnt; wir mieteten diesmal eine (Luxus-) Ferienwohnung (50 Euro pro Nacht) nur 3 km vom Spielort entfernt. Das war schon förderlich fürs Wohlbefinden, wir kamen so etwas eher ins bequemere Bett als sonst und uns ereilte diesmal nicht der so gefährliche Sekundenschlaf am Brett.

Voraussetzungen also perfekt, mein Turnierstart eigentlich gar nicht: typischerweise spielte ich in der ersten Runde, die spät abends begann, die längste Partie von allen. Es war nach Mitternacht, Gegner und ich hatten jeder noch 5 Min. für den Rest der Partie, kompliziertes Turmendspiel, leicht besser für mich. Dann jeder noch 1 Min., mir fehlten die Ideen, zog hin- und her, plötzlich konnte er die Türme tauschen und das Bauernendspiel einfach gewinnen. Also Turmtausch - und er wickelte sofort zum Remis ab (!), worüber er ganz zufrieden schien, auch im Nachhinein. Naja, Glück und Pech gehabt, korrektes Remis. In der 2.Partie überzeugte ich auch nicht recht, gewann aber trotzdem.

Die 3.Runde: ich hatte Schwarz gegen einen starken Gegner mit 2100 ELO. Meine Eröffnungswahl konnte schlechter nicht sein, bereits nach 6 Zügen war mir klar, dass ich verlieren müsste, nach 16 Zügen gab ich auf! Es war ein erstes Experiment, mit 1.-b6 gegen d4-c4-e4 zu spielen. Theorie kannte ich nicht, hätte ich mir doch früher beim Turnierbücherstand das neue Buch von GM Christian Bauer „1.-b6“ gekauft, was ich nach der Partie dann auch tat – gutes empfehlenswertes Buch. Die nächsten beiden Tage konnten nur besser laufen. Am Samstag bekam ich relativ leichte Gegner, landete zwei ungefährdete Siege, und in der vorletzten Runde versprach das Londoner System wieder mal ein besseres Endspiel. Nun war ich oben dabei, konnte mit einem Schwarz-Sieg im letzten Spiel Preisgeld erzielen! Es wurde eine der verrücktesten Partien, die ich je gespielt habe, was die ersten 7 Züge schon andeuten: 1.e4 b6 2.d4 Lb7 3.Ld3 Sf6 4.De2 Sc6 5.e5 Sd4: 6.De3 Lg2: 7.Dd4: Lh1:. Einen kleinen Schock bekam ich im 17.Zug, mir entwich dabei ein leises „Ach Du großer Gott!“, als er auf mein Schachgebot a tempo mit einem Abzugsgegenschach antwortete! War aber nicht gefährlich genug. Nach 19 Zügen gab Weiß auf!

Somit wurde es insgesamt ein punktgleicher 2.Rang, nach Wertung dann geteilter 4.Platz und 225 Euro! Bin natürlich trotz Fehlstart voll zufrieden, war ein schönes Turnier, hat viel Spaß gemacht.

Auf http://www.deep-chess.de/ schreibt St. Rettenbacher (18.10.) von einem Skandal in Goch und tritt dort eine interessante Diskussion los, s. dort "Kommentare".

Es geht um die Partie der letzten Runde I. Thomas - J. Bock (beide Xanten). Jürgen Bock erschien nicht zur Partie, tauchte aber nach 2 Stunden auf, und erklärte seine Position: er sähe nicht ein, in der letzten Runde gegen einen Vereinskameraden zu spielen, somit würden sie sich das Preisgeld von Thomas (4.-5.) teilen. Er vertritt diese Meinung auch auf der o.g. site!

Ich halte sein Verhalten selbstverständlich für unsportlich, man sollte so etwas im Reglement berücksichtigen, daß die Möglichkeit für eine Sperre oder Strafe besteht. Nicht nur weil ich möglicherweise um einen höheren Geldpreis betrogen wurde, sondern auch weil man den Auftrag hat, den Zuschauern etwas zu bieten.

(Marcus Dehn, 21.10.2006)

Bericht von Christoph Krebel

Nachdem ich in den vergangenen Jahren (mit einer Ausnahme) stets 4 Punkte aus 7 Partien erzielt hatte, nahm ich mir für dieses Jahr einmal ganz optimistisch die 4,5 Punkte vor. Die Voraussetzungen waren nicht schlecht, fehlten doch im Vergleich zu früheren Jahren etwa 10 bis 15 Spieler mit einer DWZ zwischen 2100 und 2200.

Nach einer völlig indiskutablen Erstrundenpartie, über die ich kein Wort mehr verlieren möchte, gelangen mir in den nächsten drei Runden drei Siege:

a)  gegen den erst 10jährigen Nassim Azizi aus Aachen (bereits Teilnehmer an der Deutschen Meisterschaft seiner Altersklasse und mit einem Remis gegen DWZ 1946 ins Turnier gestartet) konnte ich einen leichten positionellen Eröffnungsvorteil am Ende in ein vorteilhaftes Endspiel mit gutem Läufer gegen schlechten Springer umtauschen;

b)  in Runde 3 kam ich (mit Schwarz) etwas gedrückt aus der Eröffnung, zog aber auf Kosten eines Bauern die Initiative an mich und konnte mit einer Kombination (siehe Diagramm 1) den vollen Punkt erringen;

c)  völlig von der Taktik geprägt war die 4. Partie (gegen Amid Ayan aus Uedem), die ebenfalls mit einer Kombination endete (siehe Diagramm 2).

Nach diesen Siegen wurde ich gegen Jochen Remy gelost: Obwohl er immer ein wenig besser stand, gelang es ihm nicht, diesen Vorteil in einen Sieg umzumünzen, so dass die Partie – Nomen est omen – remis endete.

Und so wurde es Sonntag! Nur ein Punkt fehlte an meinem selbstgesteckten Ziel. Doch wieder sollte es nichts werden, wieder erwies sich der Sonntag als der „Killertag“. Und dabei fing er so verheißungsvoll an: Gegen Dr. Haverkamp  gewann ich in der Eröffnung einen Bauern; später kam die Qualität hinzu – jedoch für gutes Gegenspiel. Nachdem ich den Schock nach Df6: „Wird’ ich jetzt matt?!“ (siehe Analyse am Ende des Berichts) überwunden und mein Gegner die Remisschaukel nicht gefunden hatte, spielte ich mit einem Mehrläufer gegen zwei Bauern. Nach der Zeitkontrolle hatte ich die richtige Gewinnidee, wählte aber für meine Dame den falschen Weg in Richtung auf das angestrebte Feld. In der folgenden Zeitnot wurde ich zunehmend nervöser und fiel auf eine Gabel herein; nur weil mein Gegner sich den Gewinn in der ihm verbliebenen einen Minute nicht zutraute, kam ich noch zu dem halben Punkt. Und obwohl ich in der letzten Runde lange gegen den 150 DWZ-Punkte stärkeren Gegner mithalten konnte, setzte sich am Ende doch seine spielerische Überlegenheit durch. Ergebnis also wieder 4 aus 7 (was ja nicht wirklich schlecht ist).

(Christoph Krebel, 22.10.2006)

Simultan mit GM Christopher Lutz

Drei Weseler trotzten dem Großmeister ein Remis ab

Die vom Schachclub Königsspringer Hamminkeln ausgerichtete und von der Volksbank Rhein-Lippe e.G. gesponsorte Simultanveranstaltung war ein großer Erfolg. Alles war vom Organisationsteam um Thomas Wenning bestens organisiert und die Hamminkelner Bürgerhalle bot eine angenehme Turnieratmosphäre. Mit Christopher Lutz konnte dazu Deutschlands in den letzten Jahren vielleicht erfolgreichster GM verpflichtet werden.

Der 35-jährige Lutz verbrachte seine schachlichen Lehrjahre im benachbarten Neukirchen-Vluyn und entwickelte sich dort bereits früh zu einem herausragenden Spieler. Er gewann zweimal die deutsche Meisterschaft, spielt seit Jahren am ersten Brett des mehrfachen deutschen Mannschaftsmeisters Köln-Porz und vertrat die deutsche Nationalmannschaft bei mehreren Olympiaden und anderen Ereignissen.

Gegen diesen übermächtigen Gegner hatten es die 38 überwiegend aus den Vereinen in Hamminkeln, Mehrhoog, Hünxe, Spellen und Wesel stammenden Amateure sehr schwer, schlugen sich aber recht achtbar. Der Hünxer Nachwuchsspieler Martin ten Huf wird den Tag in sicherlich in besonderer Erinnerung behalten, da ihm als einzigem Teilnehmer ein Sieg gelang. Der Weseler Ulrich Dimmek stand ebenfalls dicht vor dem Sieg, scheiterte aber in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel mit zwei Mehbauern an großmeisterlicher Verteidgungskunst und musste schließlich ins Remis einwilligen. Die weiteren Remisen erkämpften sich C. Krebel, T. Dickmann (beide Wesel), V. Mattern, B. Held, U. Winters (Mehrhoog) und A. Birkendorf (Dortmund).

Die übrigen Weseler (K. Szczepanski, K. Trueson, G. Pawlowski, S. Kohl, A. Rataj, E. Rudi und J. Dickmann) mussten sich nach tapferer Gegenwehr geschlagen geben. Bemerkenswert noch, dass Krzysztof  ein zwischenzeitliches Remisangebot des Großmeisters ablehnte.

Nach gut 5 Stunden behielt GM Lutz mit 30 Siegen, 7 Remisen und nur einer Niederlage standesgemäß klar die Oberhand.

(td, 13.08.2006)

2. Mehrhooger Tandem-Nacht

Dimmek/Dickmann fehlten 4 Sekunden zur Titelverteidigung

Die 2. Mehrhooger Tandemnacht war genauso schön wie die Erste, auch wenn es für uns diesmal "nur" zum zweiten Platz reichte. Der Spaß stand wieder eindeutig im Vordergrund und abseits der Partien kam auch manch nette Unterhaltung zustande. Die Verpflegung incl. Mitternachtssuppe war erneut gut organisiert und die Wiederholung im nächsten Jahr ist bereits fest eingeplant. Im Gegensatz zum Vorjahr gab es nun pro Match 4 Punkte zu vergeben - pro Brett 2 für einen Sieg bzw. einen für Remis.

Zum Sportlichen: 8 Teams aus drei Vereinen lieferten sich heisse Gefechte bis nachts um halb drei. Es war schon früh klar, dass an Keurntjes/Mattern dieses Mal kein Weg vorbei führen würde. Die beiden Lokalmatadore übernahmen früh die Führung und lagen zum Ende der Hinrunde mit 22 Zählern knapp vor Held/Schmidt und uns (je 20) sowie den Vorjahreszweiten Sanders/Scholten (18). Alle anderen hatten bereits deutlichen Rückstand. Die Spellener Turnierneulinge van der Linde / Witthans zahlten Lehrgeld und wurden sicherlich etwas unter Wert geschlagen.

Sanders/Scholten konnten ihre phänomenale Rückrunde vom Vorjahr nicht wiederholen und fielen als Erste deutlich zurück. Danach erwischte es Uli und mich ziemlich deftig gegen Held/Schmidt, die ihrerseits gegen Knuf/Drewski den Kürzeren zogen und zurückfielen. Mattern/Keurntjes gaben hier und da ein Unentschieden ab und lagen vor der Vorletzten Runde mit zwei Zählern vor uns in Front. Wir brauchten also ein 4:0. In einer packenden Schlacht scheiterten wir schließlich nur ganz knapp. Tobias hatte noch 4 Sekunden auf der Uhr, als er Uli Matt setzte, ich noch 9 Sekunden als Volkers Plättchen fiel  - 2:2. Der Sieg ging damit knapp aber verdient an die Mehrhooger, die in der letzten Runde nichts mehr anbrennen ließen.

 

Endstand 2. Mehrhooger Tandemnacht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.

 

Fotos von der Tandemnacht gibt's leider nicht, es sei denn, jemand schickt mir noch welche. Meine sind wegen einer fehlerhaften Kameraeinstellung nichts geworden.

(td 30.05.2006)

Harmonie Schaaktoernooi Groningen

Unter http://www.so-on.org/kerst2005/2005ned.html könnt Ihr via "Groep A" alle Partien (auch meine) vom Groninger Turnier nachspielen lassen (guter Service!), Endtabelle etc.. Marc hat Mini-Turnier mitgespielt.

Wichtig war für mich, ein gutes Turnier zu spielen, und vor allem gut aus der Eröffnung zu kommen. Mit Schwarz eigentlich insgesamt völlig ratlos, wollte ich gegen 1.e4 völlig neu für mich 1.-b6 ausprobieren. Mit Weiß vermutlich wieder Londoner.
Und insgesamt am besten unter die ersten zehn, ich war an Nr. 22 (von 56) der Startliste.
Kai-Uwe Schiffer (PSV/Turm Duisburg), mit dem ich auch schon das Open in Goch spielte, war als 6. der Setzliste eh zu den Favoriten zu zählen.
Marc (Schlette) konnte im Mini-Turnier mit seinem am Ende geteilten Fünften insgesamt überhaupt nicht glücklich sein, zumal er mit Schwarz keinen Sieg verbuchen konnte, dafür mit Weiß alle Partien gewann.

Die erste Runde lief bei uns im A-Turnier relativ problemlos: wir hatten nominell schwächere Gegner, ich mit Londoner alles unter Kontrolle.
2.Runde: Mein Gegner war der ehemalige Jugendweltmeister IM Hartoch. In meinem ersten Schachbuch gibt’s ne Partie von ihm. So wählte ich wieder Londoner mit Schwarz. Er überhaupt nicht ehrgeizig, bietet nach 2 Stunden remis, was ich sofort annahm. Kai gewann seine Partie.
Die 3.Runde gewinnt Kai kampflos, ich wähle erneut Londoner gegen einen FM.
Eigentlich besseres Endspiel für mich, aber ich akzeptiere sein Remisangebot.

4.Runde: Kai spielt gegen den späteren Turniersieger van Ketel remis, hat 3,5 aus 4.
Bei mir lösbare Aufgabe mit Schwarz gegen Cako (2190). Wähle zum ersten Mal 1.-b6 und komme m.E. gut aus der Eröffnung heraus. Läuferpaar und kein schlechteres Mittelspiel. Dann macht sich allerdings absolute Ideenlosigkeit breit. Die Zeit verrinnt, und ich habe schlechtes Zeitmanagement: zum ersten Mal spiele ich übrigens ein Turnier unter neuen Bedingungen: man bekommt 30 sec. nach jedem Zug dazu, am Anfang hat man 100 Min. für die ganze Partie. Ich gerate also in ein Endspiel mit einem Bauern weniger, jeder noch Dame + Turm. Habe 1 Min., mein Gegner 9 Min.. Ziehe oft erst, wenn ich unter 5 sec. habe. Dann habe ich wieder 30 sec.. Irgendwann schaffe ich es nicht, ziehe und die Uhr zeigt -0.00. Herzlichen Glückwunsch. Aber die Stellung ist schon bißchen schlechter, Eröffnung hat mir aber gefallen. Auch die neue Zeitregel finde ich völlig in Ordnung, ist eigentlich besser als einen künstlichen und willkürlichen Cut nach dem 40.Zug vorzunehmen. Man muß da nur ne andere Strategie fahren.
Blöd nur 2 aus 4, da ist ein Turnier psychologisch normalerweise ziemlich im Keller.

Jetzt folgten 2 Doppelrunden, also 4 Partien an den nächsten beiden Tagen, und das sollte mir überhaupt nichts ausmachen: ich gewann die 5.Partie mit Londoner ohne Probleme, und Kai-Uwe gewann sehr beeindruckend mit Schwarz gegen seinen Angstgegner (bisher immer verloren) IM Hoeksema! Da konnte er in der 6.Rd. locker mit Schwarz ein Remis gegen einen späteren Mitsieger einstreuen, 5 aus 6!
Bei mir wieder Gelegenheit, 1.-b6 zu testen: diesmal erfolgreich : 4 aus 6!

In der 7. Rd. bei mir ein überzeugender Sieg mit Londoner gegen 2200 ELO, 5 aus 7!
Kai remisiert gegen den Turnierfavoriten IM Skatchkov, 5,5 aus 7.
In der 8. Runde war plötzlich für uns beide theoretisch alles drin: Kai (punktgleich Zweiter) mit Weiß gegen den schwächer einzuschätzenden NL-Russen Kodentsov. Und ich mit Weiß als punktgleich Fünfter gegen van Ketel (2270). Immerhin spielten wir nebeneinander in der 1.Reihe an Brett 2 und 3.
Bei mir war dann wohl aber leider nicht mehr, aber auch nicht weniger drin als ein reales Remis (Turmendspiel mit Bauern mehr). Somit hatte ich mit 5x Londoner (+3 =2 -0) geholt, konnte vor der letzten Runde voll zufrieden sein. Im Falle eines Sieges in der letzten Partie wäre der 4.Platz möglich, zudem nützliche ca. 150 Euro. Mein Gegner, eher ein Unbekannter, 2200 ELO, also nicht viel besser. Ich Schwarz, hoffend auf 1.e4, bereitete mich psychologisch per Datenbank auf meinen Gegner vor.
Kai hatte sich mit unnötig kompliziertem Spiel (irre Partie, 8.Rd.) lediglich in ein Remis gegen Kodentsov retten können. Konnte mit Weiß (+1 =3 -0) insgesamt nicht frohlocken, aber hätte mit einem Sieg in der letzten Runde den geteilten ersten Platz sowie ca. 750 Euro sicher.

Unerklärlich, was mir in der letzten Runde passierte: nach 1 Stunde war ich sehr gut drauf: 1.-b6 kann man spielen, ich sollte besser stehen. Die Damen waren getauscht, und er hatte einen isolierten blockierten Bauern. Aber es zeigte sich wieder meine Mittelspielschwäche. Ich vergaß völlig 15.-a6 mit klar besserem Spiel und ohne jede Gefahr. In der 4.Partie hatte ich schon im 8.Zug Angst vor Lb5+ und zog dort 8.-a6, und jetzt verzichtete ich nicht nur darauf, sondern verrechnete mich auch noch fürchterlich. Nach 2 Stunden konnte ich aufgeben, es blieb mit 25 Euro (geteilter 10.Platz ) ein Ratingpreis. Mit Schwarz ist (+1 =1 -2) zwar nicht gut, aber die b6-Partien geben mir zumindest psychische Sicherheit, etwas sinnvolles und seltenes gegen 1.e4 zu haben.

Im Grunde konnte sich Kai aber mehr ärgern. Er schaffte den nötigen Gewinn zum geteilten Turniersieg leider nicht, und willigte gegen den nominell schwächeren Gegner ins Remis ein (= geteilter 4.Platz, 150 Euro). Ist in Kais Schlussstellung nicht noch 27.Te2 Lb2: 28.Sb2: Se5 möglich?

(Marcus Dehn, 27.01.2006)

Straelener Neujahrsturnier 2006

Beim Straelener Neujahrsturnier erreichte das Weseler Team den 3. Platz in der Mannschaftswertung. Die besten Einzelplatzierungen erzielten Helmut Brehme mit Platz 2 bei den Senioren und Benedikt Schütz mit Platz 3 in der D-Klasse. Uli Dimmek hatte in der B-Gruppe schon alle Favoriten geschlagen und lag nach 5 Runden klar in Führung, verlor dann aber die beiden letzten Partien und wurde nur Vierter. Alle Ergebnisse können auf der Homepage des SC Straelen eingesehen werden.

(td, 14.01.2006)

St. Martins-Turnier der Senioren 2005

Das traditionelle und bei den älteren Mitgliedern beliebte interne St. Martins - Schnellschachpokalturnier für Mitglieder ab 50 Jahre (Bedenkzeit 10 Minuten) war auch in diesem Jahr mit 12 Teilnehmern gut besetzt. Im Finale setzte sich Ulrich Dimmek gegen Ivan Brajkovic durch. Platz 3 ging an Karl Trueson vor Georg Pawlowski. Titelverteidiger Volker Hemme-Unger musste dem jugendlichen Elan von Dimmek und Pawlowski Tribut zollen und schied als Dritter seiner Vorrunden-Gruppe vorzeitig aus.

Die Grundidee des vor 23 Jahren von Heinz Görtzen ins Leben gerufenen Turniers war in erster Linie das gemütliche Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. Aber die alten Herren spielen immer noch Schnellschach auf hohem Niveau und mit viel Ehrgeiz, so dass nur in der Kaffeepause Zeit für die Gemütlichkeit blieb.

(td, 13.11.2005)

16. Gocher Open 2005

"Beim Gocher Open konnte ich weitere wertvolle Erfahrungen sammeln. Hoffnungsvoll für die Saison stimmt mich, dass es mir gelungen ist, die Partien gegen Spieler mit einer schwächeren DWZ tatsächlich zu gewinnen (frag aber nicht nach dem Wie!). In der ersten Runde hatte ich eine Kombination auf dem Brett, die vielleicht für das Rätsel des Monats geeignet ist."

Soweit Christophs Kommentar zu dem Turníer. Am Ende sprang für ihn ein guter 37. Platz unter 116 Teilnehmern heraus, Marcus Dehn landete mit für ihn enttäuschenden 3 aus 7 auf Platz 64. Unser Xantener Jugendtrainer Jürgen Bock kam auf einen hervorragenden 7. Platz. Turniersieger wurde der lettische IM Ilmar Starostits vor dem Krefelder Roman Kistella und GM Felix Levin.

(td nach Angaben von Christoph Krebel, 07.10.2005)

 

Und hier noch der ausführliche Bericht von Marcus:

Goch war für mich gar nicht erfolgreich (9 ELO- und 33 DWZ-Pkt verloren!), zum ersten Mal ein Open unter 50%. Zumindest weiß ich, daß 1.e3 mir nicht liegt. Ich war auch zu langsam, zu viel zwischendurch rumgelaufen, gekibitzt, geraucht und gequatscht.

Der Reihe nach: in der 1.Rd. gewinne ich zwar ohne Anstrengung mit 1.e3, aber nur weil Gegner Fehler macht. Angereist war ich mit einem Schachfreund aus der Nähe, Adi (Reitmaier), und wir mieteten ungesehen eine Mini-Blockhütte in der Nähe von Goch. Die war gar nicht mal schlecht, fließend Wasser und Strom vorhanden; sogar Kühlschrank, 2 Betten (kojenähnlich übereinander), 1 Sofa etc., alles auf engstem Raum, insgesamt < 10qm! Wir wußten nicht, wie lange wir bleiben würden, 3 Nächte waren erst mal ausgemacht.

Meine Idee war max. 2 Nächte in Hütte und min. 2 Nächte in Bocholt. Sigrid (Martin Weiters Freundin) gab von Sonntag auf Montag eine Geburtstagsparty. Kai-Uwe (Schiffer) kam auch noch dazu, und so feierten wir zunächst zu dritt am Freitag in der Blockhütte lange + ausgiebig unser Wiedersehen und den Turnierbeginn. Ich blitzte mit Kai noch bis in den frühen Morgen. An Schlaf war im Grunde nicht zu denken, so wälzte ich mich ein paar Mal hin- und her; irgendwer ging irgendwann auf die Toilette, ich mußte ebenfalls dringend, es war noch stockdunkel draußen. Danach freute ich mich auf ein paar Stunden Schlaf. Gerade hingelegt, klingelte der Wecker! Das kann nicht wahr sein, ich konnte mich nicht erinnern geschlafen zu haben. Auch die anderen beiden waren ähnlich fertig. Der Kaffee kam nur lauwarm aus der Kaffeemaschine; als Adi dann eine Kakerlake bzw. einen seltenen Käfer im Wasserkocher entdeckte, war für uns klar, daß wir die nächsten 3 Nächte in Bocholt verbringen werden. Erst mal zum Stehcafe-Bäcker.

In der 2.Rd. gegen den späteren Turniersieger mit Schwarz gelost zu werden, ist auch schon gemein. Kam relativ gut raus, aber auch in Zeitbedrängnis (14 Min für 20 Züge), musste ich nicht unbedingt verlieren. Partie als pgn anbei; Fritz meint, ich hätte nach 8.-c6 9.Le3 Ausgleich. Natürlich 24.Sb5! übersehen.

Martin W. und Sigrid angerufen, die eh mit uns rechneten und während der 3.Runde nach Goch kamen. Die 3.Rd. war die vorentscheidene. Gegen einen nominell schwächeren Gegner mit Weiß. Sollte eigentlich keine super-grosse Hürde sein, aber meine neue Eröffnungswahl ist murks! Kann ich nicht mehr spielen, liegt mir letztendlich vom Stil nicht, man kommt unter Pseudo-Druck am K-Flügel (gegen f5,g5 etc., ähnlich wie im K-Inder), der aber auszuhalten ist. Mir ist das zu gefährlich, und ich finde nicht die besten Züge bei einem solchen Stellungstypus. Man muss da sehr genau spielen bei vollem Brett. Mit 1-2 Punkten (bzw. 3-6) ist man leider raus. Selbst wenn man die restlichen 4 gewinnt, springt am Ende zu 95% ein Platz unter dem Preisgeld raus. Abends dann erst mal zur Hütte, Sachen packen. Tja, wie war noch mal der Weg? Hütte in Pfalzdorf, max. 5 km bzw. 5 Min entfernt. Aber irgendwie verfahren, ist auch ne unübersichtliche schlecht ausgeschilderte Gegend dort, komplett die Orientierung verloren und wieder auf die Autobahn rauf. Eine Beschreibung von der AB aus hatten wir nämlich. Blöd nur, daß wir die Auffahrten verwechselten: so fuhren wir mit 3 Autos Richtung Nimwegen, die nächste Abfahrt war tatsächlich erst in Holland! Was die anderen wohl denken, zwischendurch kam ein Anruf von Kai-Uwe, der meinte, daß er demnächst kein Sprit mehr hätte, und wir doch mal eine Tanke anfahren sollten. Was leiht er sich auch den BMW-Z3 vom Chef. 40 km Umweg, klappte aber letztendlich alles wunderbar.

Okay, am nächsten Tag Eröffnung dann erfolgreich gewechselt (1.e4 und 1.-b6), 2 Siege eingefahren. Einer als pgn anbei, Fritz-Kommentare ebenfalls als pgn. Dann gabs Sigrids 30., relativ ruhig mit ca. 15 Leuten, aber doch wieder lange und lustig. Am letzten Tag 2 Mal schwarz! Ideenlos gespielt ohne Ehrgeiz. 1.-Sc6 -e5-f5 gegen Englisch. Wieder Zeitnot, halbwegs verdient verloren. Letzte Runde komplett bocklos in etwas besserer Stellung Opfer des Gegners (Sf6+, s. pgn-Partie) unterschätzt, Tc8 versäumt.

Insgesamt war Goch trotzdem wieder super und witzig, weil wir ja auch Martin Schmitt und die Bocholter wiedergesehen haben, und Schach ein hübscher Nebeneffekt ist.

(Marcus Dehn 09.10.2005)

Dimmek gewinnt Bezirks-Blitz-Einzelmeisterschaft

Ulrich Dimmek gewann mit 16 Punkten aus 18 Partien die diesjährige Bezirks-Blitz-Einzelmeisterschaft vor Ralf Vennhoff (Turm Lintfort, 15 Punkte). Ingo Schilberg belegte mit 11 Punkten den geteilten 3. Platz.

(td 05.06.2005)

Szczepanski holt Preis bei Krefelder Schnellschach-Open

Krzysztof Szczepanski erreichte unter 100 Teilnehmern bei der 14. Auflage des Krefelder Schnellschach-Open mit 4,5 Punkten aus 9 Partien einen beachtlichen 49. Platz und errang damit den ersten Preis in der DWZ-Kategorie unter 1750.

Das Turnier gewann Matthias Röder (8 Punkte) vor Walter Wengenroth, Gerlef Meins, Martin Spitzer, Arkadij Rotstein und Dragos Ciornei (alle 7).

(td 28.05.2005)

Dimmek / Dickmann gewinnen 1. Mehrhooger Tandem-Nacht

Die 1. Mehrhooger Tandemnacht war eine rundum gelungene Veranstaltung und hätte noch mehr Teilnehmer verdient gehabt. Die Rahmenbedingungen waren hervorragend: ein großer Raum in der Hoogenbuschhalle, keine Zeit- und Lärmbeschränkungen, sowie mit Turnierleiter Udo Uhlenbruck und Suppen- und Getränkewart Ernst Tebbe eine perfekte Betreuung. Was will man mehr!

7 Teams aus 3 Vereinen hatten in erster Linie viel Spaß, lieferten sich aber durchaus auch heisse Gefechte an den Brettern. Die Regeln waren (zumindest aus Xantener und Weseler Sicht) etwas ungewohnt, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen alle gut damit zurecht. Uli und ich hatten zuvor noch keine einzige Partie nach den Mehrhoogern Tandem-Regeln gespielt und gingen mit gemischten Gefühlen an den Start. Die Auslosung bescherte uns in der ersten Runde ein etwas schwächeres Team und in der zweiten Runde spielfrei. So hatten wir etwas Zeit zum Üben und konnten uns dem Regelstudium widmen. In der dritten Runde zogen wir dennoch gegen Xanten den Kürzeren, hielten in der Folge aber gut mit. Nach der Hinrunde lagen wir schon punktgleich mit zwei anderen Mannschaften in Führung, konnten diese nach der Suppenpause zu Beginn der Rückrunde sogar noch ausbauen, kassierten dann aber 2 Niederlagen in Folge. So waren wir schließlich selbst überrascht, dass wir am Ende gemeinsam mit den Mehrhoogern Sanders/Scholten auf dem ersten Platz lagen. Also Stichkampf nachts um halb zwei, jetzt im 5-Minuten-Modus.

Unsere Gegner hatten nach einer durchwachsenen Hinrunde alle Rückrundenspiele gewonnen und lieferten uns auch im Finale einen harten Kampf. Zum Schluss hatten wir das Glück oder vielleicht auch die etwas besseren Zockerqualitäten und konnten tatsächlich gewinnen. Ein schönes Turnier war zu Ende, und wir hoffen natürlich alle auf eine Wiederholung mit noch mehr Teilnehmern im nächsten Jahr.

Endstand 1. Mehrhooger Tandemnacht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
(td 27.05.2005)

Horst Broß: Weltmeister per E-Mail

FotoUnser Vereinsmitglied Horst Broß wurde mit der deutschen Nationalmannschaft Fernschach-Weltmeister. Mit 5 Siegen und 5 Remisen bei einer noch nicht beendeten Partie erfüllte er in der Finalrunde gleichzeitig auch die letzte noch erforderliche Norm zum Fernschach-Großmeister. Wir gratulieren herzlich zu diesem außergewöhnlichen Erfolg!

(td 10.02.2005)

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