Im letzten Jahr ist das Monatsrätsel mehr oder weniger eingeschlafen und auch in diesem Jahr werde ich nur wenig Zeit für die Pflege der Homepage haben. Zum Jahreswechsel soll es aber wenigstens einen kurzen Rückblick geben.
In allen Diagrammstellungen gab es durch Zeitnot oder Übermüdung bedingte Aussetzer. Das Motto könnte also auch "verpasste Gelegenheiten" lauten. Positiv gesehen: Da ist noch viel Verbesserungspotenzial für' s neue Jahr.
Ich beginne mit einem eigenen Aussetzer aus dem Halbfinale der Vereinsmeisterschaft, danach folgen zwei Stellungen aus dem kürzlich zu Ende gegangenen Düsseldorfer Post Open und schließlich noch eine interessante Position aus der Stadtmeisterschaft.
Die Analysen zu 3) + 4) stammen von Mirko bzw. Christoph.
Vereinsmeisterschaft 2009
Bis zu dieser Position hatten beide Seiten ordentliches Schach gespielt. Die Eröffnungsvariante zügig heruntergespult und nach gründlichem Nachdenken vernünftige Pläne für das Mittelspiel gefunden. Aber nun waren beide Kontrahenten in Zeitnot und die Ereignisse überschlugen sich.
In der Diagrammstellung befindet sich Weiß am Zug. Schwarz droht gerade ebenso kräftig wie offensichtlich mit einem Einschlag auf g2. Der weiße König muss also unbedingt aus der Schusslinie gebracht werden.
Welches Fluchtfeld ist richtig: f1 oder h1?
Post Open Düsseldorf 2009
Weiß am Zug sollte dieses Endspiel eigentlich bequem halten können. Am Brett ist dies jedoch nicht einfach und unter Zeitdruck fanden beide nicht immer die besten Züge.
Weiß griff zuerst fehl, aber auch Schwarz strauchelte kurz darauf und gewann schließlich nur mit Glück.
Die nachträgliche Analyse förderte interessante Motive zu Tage.
Wie muss dieses Endspiel behandelt werden?
Post Open Düsseldorf 2009
Schwarz hatte soeben etwas übereilt den c-Bauern nach vorne gerückt und Mirko damit eine unverhoffte Rettungsmöglichkeit verschafft.
Wie hätte Weiß am Zug nun spielen müssen, um die Partie noch zu halten?
Stadtmeisterschaft 2009
Nach 52 Zügen hatten wir diese Stellung auf dem Brett. Sowohl Uli, als auch ich (mit Weiß am Zug) erkannten, dass das doppelte Schlagen auf b7 leider nicht zum Ziel führt, denn nach 53. Txb7+ Txb7 54. Txb7+ Kxb7 55. g7 Tb2+ (um eventuellen Angriffen von einer künftigen weißen Dame vorzubeugen) 56. Kf3 a3 57. g8D a2 gibt es für die weiße Dame weder ein Dauerschach noch die Möglichkeit, das Umwandlungsfeld unter Kontrolle zu bekommen; hier stört insbesondere der weiße Bauer auf d4. So zog ich 53. Tf7? Und verlor recht elementar.
Was hatten wir beide übersehen?